Neben der Passform des Gitarrenkoffers solltest du dir Gedanken machen, wie stark dein Instrument in der Verpackung belastet wird.
Reicht eine einfache Gitarren-Tasche?
Wer nur eine Hülle braucht damit die Gitarre im Zimmer nicht einstaubt, wird sicherlich mit einer dünnen Tasche glücklich werden. Aber ganz ehrlich: Gitarren sind nicht für das Wohnzimmer gemacht. Wer sein Instrument regelmäßig zwischen Wohnung / Proberaum und den Bühnen der Welt bewegt, braucht mehr Schutz als einen Staubfänger.
Gigbag – Kompromiss zwischen Schutz und Mobilität
Etwas mehr Schutz als eine reine Stoffhülle bietet ein sogenanntes Gigbag. Im Gegensatz zur Gitarrentasche sind sie je nach Ausführung unterschiedlich stark gepolstert. Sprich, nicht jede kleine Berührung mit der Außenwelt ist hinterher auch auf dem Instrument zu sehen. Hier gibt es große Unterschiede in der Qualität und dementsprechend auch im Preis. Es lohnt sich genau hinzusehen bzw. anzufassen. Wie stark ist die Polsterung? Werden alle Seiten des Instruments optimal geschützt? Sind die Nähte gut verarbeitet? Macht der Reißverschluss einen soliden Eindruck? Ist das Gigbag wasserdicht oder zumindest wasserabweisend?
Der große Vorteil vom Gigbag ist, dass es sie meist mit Schulterriemen gibt. Dadurch sind sie äußerst komfortabel zu transportieren. Interessant wird das wenn die Gitarre z.B. auf dem Fahrrad transportiert werden soll. Einfach auf den Rücken schnallen und los geht´s. Aber auch bei etwas längeren Fußstrecken sind die Riemen Gold wert. Wer schon mal einen schweren Gitarrenkoffer länger als 5 Minuten getragen hat, weiß wie lang die Arme werden können.
Darüber hinaus sind oftmals außen noch großzügige Fächer integriert, so dass Kleinteile wie Kabel, Stimmgerät, Gurt, Saiten oder auch Noten ausreichend Platz finden.
Softcase oder Hartschalen-Koffer
Wenn du regelmäßig Konzerte spielt und dein Instrument auch mal von anderen Leuten durch die Gegend getragen wird, solltest du dir auf jeden Fall einen stabilen Gitarrenkoffer zulegen. Hier bietet sich ein Hartschalen-Koffer (Hardcase) an, in dem die Gitarre gut gepolstert eingepackt ist. So ein Koffer, steckt auch härtere Stöße in der Regel gut weg und schützt das Instrument selbst, wenn der Koffer mal fallengelassen wird.
Dieses Plus an mehr Schutz bezahlst du mit etwas mehr Gewicht und einem etwas sperrigerem Format. Für den Transport auf dem Fahrrad wirst du hiermit also nicht glücklich. Wer aber schon mal das komplette Band Equipment in einen kleinen Bus geladen hat, wird dankbar sein, wenn seine Gitarre in einem soliden Koffer liegt.
Eine Alternative kann ein sogenanntes Softcase sein. Es ist eine Mischung aus Gigbag und Hartschalenkoffer. Es besitzt eine feste Form aus stabilem Hartschaum bzw. Styropor, in der das Instrument wie beim Gitarrenkoffer eingebettet ist. Die Außenhülle hingegen besteht meist wie beim Gigbag aus Nylon. Damit ist es leichter als ein Hartschalen-Koffer bei fast gleichem Schutz des Instruments. Außerdem haben viele Softcases Schulterriemen und lassen sich so gut transportieren. Kleines Manko ist der Look, der gegenüber einem Koffer deutlich weniger professionell aussieht.
Darauf solltest du beim Kauf achten:
- Sind stabile Scharniere verbaut oder machen sie eher einen wackligen Eindruck? Diese werden ständig bewegt und müssen eine hohe Belastung aushalten.
- Ist der Gitarrenkoffer abschließbar? Auch wenn es nicht der ultimative Diebstahlschutz ist, hindert es erstmal vor fremdem Zugriff.
- Schließen die Profile ordentlich aufeinander?
- Ist ein stabiler Griff verbaut?
- Passt die vorgegebene Form für deine Gitarre?
Wenn es noch härter kommt: das Flightcase
Willst du deine Gitarre im Flugzeug mitnehmen, solltest du auf jeden Fall über ein Flightcase nachdenken. Auch schon beim häufigen Transport im Auto oder Transporter kann diese Anschaffung sinnvoll sein. Flightcases bestehen meist aus Siebdruckplatten, die an den Kanten mit Aluminiumleisten und Kugelecken verstärkt sind. Damit sind sie zwar relativ schwer, bieten aber gegenüber Gitarrenkoffern aus Kunststoff oder Holz nochmal deutlich höheren Schutz. Da mit Fluggepäck jedoch nicht gerade zimperlich umgegangen wird, lohnen sich das höhere Gewicht und auch die höheren Kosten der Anschaffung. Idealerweise bucht man mit dem Flightcase gleich noch einen Roady mit dazu, der die Gitarre tragen darf.